«Optimismus und eine ordentliche Portion Snus»
Am 30.06.2025 trafen sich die frischgebackenen Logistiker/innen ein letztes Mal vor den grossen Sommerferien in der Mehrzweckhalle Rorschacherberg, um gemeinsam die bestandene Lehrabschlussprüfung zu feiern. Sie alle wurden in den letzten Jahren von Jugendlichen zu jungen Erwachsenen und haben einen wichtigen Beruf für die Zukunft erlernt.
Logistiker werden überall auf der Welt gebraucht. Logistiker/innen bilden einen Grundpfeiler unserer Gesellschaft, indem sie mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zum nationalen und internationalen Handel leisten.
Ein neues Kapitel
In Zeiten von steigendem Online-Handel, dem Export und allgemein höherem Transportaufkommen sind Logistiker/innen unabdingbar. Daher ist der Abschluss der Logistiker/innen besonders erfreulich. Mit den Sommerferien startet für die jungen Fachkräfte ein neues Kapitel in ihrem Leben.
Remo Frei und Daniel Kobas machen an der Diplomfeier vom 30. Juni den Anfang: «Mit dem Abschluss der Berufslehre haben Sie drei Jahre lang an Ihrem ersten Meilenstein gearbeitet. Darauf dürfen Sie stolz sein. Jetzt sind noch jede Menge Arbeitsjahre vor Ihnen.» Mit der abgeschlossenen Ausbildung habe man einen ersten Grundstein gelegt, auf dem man aufbauen könne.
Schlafmangel, Snus und IQ
Bei einem anschliessenden Referat der beiden Gastredner Bernhard Schwyn und Rolf Grunauer wurden die verschiedensten Anekdoten aus der Lehrzeit erzählt. So sei unter anderem eine Umfrage gemacht worden, wie sich die Lehrlinge kurz vor den Abschlussprüfungen fühlen. Das Ergebnis: Rund 80% waren optimistisch.
Wie also konnte man die Abschlussprüfung schaffen, auch wenn man vielleicht an sich zweifelte? «Ganz einfach: Mit reduziertem Schlaf und guten Nerven.» Oder wie eine andere Person es sagte: «Ich bin zehn Mal eine Minute zu spät gekommen und mir wurde beinahe gekündigt. Geschafft habe ich es dann aber mit Optimismus und einer Menge Snus.» Die Lacher im Publikum sprachen für sich.
Und wie motivierte man sich während der LAP? «Indem ich mir immer wieder sagte, dass ich es schaffe.» Oder: «Willst du ein Bier? Nein danke, ich habe schon vier.» Und der Klassiker: «Das haben auch schon Dümmere als ich geschafft.» Und ja, was bleibt zu sagen? Alle Anwesenden haben es geschafft. Sie alle haben die harten Prüfungen bestanden und dürfen sich Logistiker/in nennen.
Probleme kreativ angehen
Eine Geschichte mit zwei Fröschen bringt es auf den Punkt. Die Frösche, Fredy und Lili genannt, machten einen Ausflug. Urplötzlich entdeckten sie im Wald einen Topf mit Rahm. Neugierig wie sie sind, sprangen sie hinein, nur um zu merken, dass sie nicht mehr flüchten konnten.
«Jetzt gibt es zwei Herangehensweisen. Entweder ist man wie Fredy: Man findet sich mit seinem Schicksal ab und unternimmt nichts, um die Situation zu lösen. Letztendlich ersäuft Fredy.»
Oder aber man ist wie Lily: «Und sucht nach Lösungen. Man strampelt und strampelt, gibt sein Bestes – und siehe da: Durch die Bewegung wurde der Rahm zu fester Butter.» Durch die Butter konnte Lily im Gegensatz zu Fredy aus dem Topf aussteigen und heimgehen. «Die Moral: Man muss arbeiten, damit sich was ändert.»
Und genau das haben die Logistiker getan. Mit Optimismus, Hingabe und der einen oder anderen Portion Snus haben sie an sich gearbeitet und wurden von Schulabgänger/innen zu jungen Erwachsenen mit Perspektive auf dem Arbeitsmarkt.
Ein Fundament für eine erfolgreiche Zukunft
Im Anschluss war es Zeit für die Klassenehrungen. Jede Klasse bekam für eine kurze Zeit die sogenannte «Time to shine» und wurde vom Publikum mit Applaus bedacht. Denn sie alle haben in der Vergangenheit Grosses geleistet. Seien es die aufwendigen Prüfungen, die intensiven Lernphasen und auch einfach das Jonglieren von Arbeit, Berufsschule und Privatleben. Das alles so unter einen Hut zu bringen, damit nichts zu kurz kommt, ist allein schon einen Applaus wert.
Mit dem Start in die Sommerferien wird ein Kapitel des Lebens abgeschlossen und gleichzeitig auch eine neue Seite aufgeschlagen. Für die Einen wird es wohl Zeit für eine Neuorientierung, andere gehen erst einmal reisen und wieder andere können direkt im ehemaligen Lehrbetrieb bleiben und weiterarbeiten. So oder so gilt: Egal wie es jetzt für die ehemaligen Lehrlinge weitergeht – sie alle haben ein solides Fundament für eine erfolgreiche berufliche Zukunft geschaffen.
rheintaler.ch / Bericht: Fabian Meyer Fotos: Marina Candoni