03.07.2025, Floristik & Gartenbau, Florist/in EFZ

Neue Florist/innen und Gärtner/innen gestalten die Natur von morgen

Am 2. Juli feierten mehr als 500 Gäste den erfolgreichen Lehrabschluss der rund 90 Gärtnerinnen, Gärtner sowie Floristinnen und Floristen im Würth Haus Rorschach. Für die Absolventinnen und Absolventen war das ein grosser Tag – nach jahrelanger Ausbildung können sie nun als ausgebildete Fachleute ins Berufsleben starten.

Die Ostschweizer Floristinnen und Floristen sowie Gärtnerinnen und Gärtner haben einen langen und anspruchsvollen Weg hinter sich. Doch dieser hat sich gelohnt – gestern konnten sie ihre Ausbildung abschliessen und in die verdienten Sommerferien starten, bevor sie als ausgebildete Berufsleute ihre Leidenschaft weiterverfolgen.

Alle Absolventinnen und Absolventen haben etwas gemeinsam: ihre Liebe für Pflanzen. Denn damit arbeiten sie Tag für Tag – und ihre Arbeit ist wichtig. Sie sind die Fachleute, die mitbestimmen, wie unser Lebensraum aussieht.

Aber nicht nur das: «Pflanzen sind nicht nur Dekoration, sie sind Botschafter, wo Worte zu gross oder zu klein sind», wie Bettina Surber, Vorsteherin des Bildungsdepartements, in ihrer Festrede so schön sagt.

Harte Arbeit ist der Schlüssel zum Erfolg

Rolf Grunauer, Rektor des BZR, erzählt eine kurze Geschichte, die er den Absolventinnen und Absolventen für die Zukunft mitgeben will: «Lily und Fredy, zwei Frösche, fallen aus Neugier in einen Topf mit Rahm. Fredy gibt schnell auf und ertrinkt im Rahm. Lily hingegen hört nicht auf zu strampeln, bis der Rahm zu Butter wird und sie aus dem Topf springen kann.» Die Absolventinnen und Absolventen sollen wie Lily sein – nicht aufgeben, sondern hart und zuversichtlich an Lösungen arbeiten, auch wenn die Herausforderung schier unlösbar scheint.

Zuversicht ist wichtig, denn: «Am Ende wird alles gut sein. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.» Mit diesem Satz will er die Gärtnerinnen, Gärtner, Floristinnen und Floristen ermutigen. Doch viele von ihnen sind dies bereits: Laut einer Umfrage sind 86 % von ihnen Optimistinnen und Optimisten – was sie in schweren Zeiten während der Lehre auch bewiesen haben. 

Pflanzen gehören zu allen Lebensabschnitten: zu glücklichen Momenten wie einer Hochzeit oder einem Geburtstag, aber auch zu traurigen wie einem Abschied oder einer Beerdigung. Floristinnen, Floristen sowie Gärtnerinnen und Gärtner machen eine Arbeit, die verbindet – und schaffen eine Verbindung zur Natur.

«Das Wissen der Lehrer wurde auf die Probe gestellt»

Die Floristin Simone Fräfel fasste die Schulzeit in ihren Worten zusammen: «Wir hatten strenge Zeiten, in denen wir überfordert waren, doch unsere Leidenschaft motivierte uns, weiterzumachen. Nicht nur wir, sondern auch unsere Lehrer kamen an ihre Grenzen. Denn wir stellten hunderte Fragen und stellten das Fachwissen der Lehrer auf die Probe. Viele Finger mussten leiden, als wir Blumen anschneiden mussten – und vor allem die Weihnachtszeit forderte uns. Sie war zwar schön, aber die Tage waren sehr lang.»

Nachdem die Prüfungen überstanden waren, konnten sich am gestrigen Tag alle Absolventinnen und Absolventen über ihre erzielten Noten und ihre Arbeit freuen. Bei den Pflanzenkenntnissen lag der Durchschnitt bei 4.8.

Die beste Note war eine 5.5 – diese erzielten gleich sechs Personen. Bei der praktischen Arbeit zum diesjährigen Thema «Bepflanzung» lag die Bestnote bei 5.3. Besonders herausragend: Die grösste Auszeichnung – der 15. Stern für den besten Landschaftsgärtner – wurde von Daniel Tinner gewonnen.

«Vier gewinnt»

Am Schluss zählt nur, ob die Prüfungen bestanden wurden – ganz nach dem beliebten Motto: «Vier gewinnt.» Und das haben die Anwesenden geschafft. Um dies zu feiern und ihr Diplom zu erhalten, wurden alle Absolventinnen und Absolventen einzeln auf die Bühne gebeten und erhielten einen riesigen Applaus von den Berufsbildnern, Eltern, Lehrpersonen, Verwandten und Freundinnen sowie Freunden.

Der Dank gilt auch ihnen – denn nur mit ihrer Unterstützung haben es die Gärtnerinnen, Gärtner, Floristinnen und Floristen so weit gebracht, ihren Abschluss feiern zu können.

Die Freude, die Erleichterung und der Stolz war den Absolventinnen und Absolventen förmlich ins Gesicht geschrieben. Nun starten sie in die Berufswelt – als Gärtnerinnen, Gärtner, Floristinnen und Floristen – oder sie besuchen weiterführende Schulen und bilden sich weiter. Wichtig ist, dass sie ihre Leidenschaft für die Arbeit stets bewahren.

rheintal24.ch / Bericht und Fotos: Tatjana Neuner