13 junge Talente feiern BM-Abschluss auf Schloss Weinstein
Der Sommer beginnt, ein Lehr- und Schuljahr geht zu Ende. Und für manche bedeutet dieser Sommer einen neuen Lebensabschnitt. So für die Absolventen der BM2, welche mit ihrem Abschluss 2025 ein altes Kapitel ihres Lebens schliessen und ein Neues aufschlagen.
Damit sich die Wege der Klassenkameraden allerdings ein letztes Mal kreuzen, bevor sie sich in alle Welt verteilen, trafen sich die Absolventen am 24. Juni auf Schloss Weinstein in Marbach, um sich und die ausserordentlichen Leistungen der letzten Jahre feiern zu lassen. Durch die knapp einstündige Versammlung führte erst Felix Wetter, anschliessend Tina Gautschi.
1440 Stunden und 80 Prüfungen
Felix Wetter, Leiter Abteilung Kaufmännische Berufe vom Bildungsdepartement des Kantons St.Gallen eröffnete den Abend mit einer Rede. Ganz im Stile des heutigen Zeitalters habe er ChatGPT gefragt, wie man denn erfolgreich sein könne. «Aktivieren Sie Ihr Netzwerk, stechen Sie mit Eigeninitiative heraus, übernehmen Sie Verantwortung – das wurde mir damals ausgespuckt.» Doch eigentlich braucht es alles das gar nicht.
«Wie ein weiser Mann einst sagte, hat Erfolg drei Buchstaben: T-U-N. Das wusstet ihr alle zur Genüge. Schliesslich habt ihr alle viel getan. Ihr habt eine hohe Ausbildung erhalten, euch mit Ehrgeiz etwas erschaffen und damit den Weg für eine vielseitige Laufbahn geebnet.» Rund 1440 Schullektionen und etwa 80 Prüfungen kamen so zusammen. «Die Meisten davon haben Sie sicher auch wahrgenommen», merkte Wetter mit einem Augenzwinkern an.
«So eine Note habe ich noch nie gesehen»
Anschliessend war es Zeit für die Verteilung der Fähigkeitszeugnisse. Zwei Personen stachen dabei besonders heraus: Fabia Isenring und Kai Stieger. Die beiden Absolventen konnten Bestnoten einfahren. Isenring schloss mit einer satten 5.5 ab – und Stieger gar mit einer 5.8. Letztere Note entlockte Wetter beinahe Sprachlosigkeit. «So eine Note habe ich noch nie gesehen! Das ist mir noch nie untergekommen und wird es so schnell wohl auch nicht mehr.» Die Versammelten waren nicht minder erstaunt, wie das Raunen durch die Menge verriet.
Durch und durch erfolgreich
Anschliessend hatte Tina Gautschi, CEO der Gautschi-Gruppe, das Wort. Bereits zu Beginn wurde angemerkt, dass sie nicht viel Zeit verschwenden will, schliesslich sei ihr das auch am liebsten gewesen, als sie vor bald 20 Jahren auf der anderen Seite des Raumes war. «Ich habe mich ganz bewusst für die kaufmännische Lehre entschieden. Denn ich wollte wissen, wie die Welt funktioniert, welche Rolle die Wirtschaft spielt. Die Ausbildung zur Kauffrau war hierfür genau richtig.»
Nach der Ausbildung sei sodann vor der Rekrutenschule gewesen. «Der Besuch der Rekrutenschule war einer meiner Kindheitsträume.» Heute ist sie Major der Genietruppen. Doch auch abseits des Militärs hat sie Erfüllung gefunden. «Und zwar in der Wirtschaft. Nachdem ich mein Studium als Bauingenieurin abgeschlossen hatte, arbeitete ich einige Zeit in Zürich auf dem Brückenbau und bildete mich anschliessend zur Bauführerin weiter.» Und heute? Heute ist Gautschi CEO der Gautschi-Gruppe im Rheintal.
Die BM2, wie sie auch von den diesjährigen Absoslventen erreicht wurde, war Gautschis Grundlage. «Sie hat mir ermöglicht, an mich zu glauben und immer weiterzumachen. Hätten Sie mir damals gesagt, dass ich heute Unternehmerin bin, hätte ich wohl nur gelacht. Ihr alle habt jetzt ein Fundament, auf dem ihr aufbauen könnt. Ich gratuliere euch allen ganz herzlich!»
In eine glorreiche Zukunft
Nach der Diplomrede ist bekanntlich vor dem Fest. Bei einem anschliessenden Apéro auf Schloss Weinstein konnte der Abend in geselliger Runde und bei Freunden und Familie ausgeklungen lassen werden. Die Absolventen haben jeden Grund, sich zu freuen. Schliesslich haben Sie etwas erreicht, was wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist. Vor allem wenn man die unglaubliche Zahl von rund 80 Prüfungen bedenkt, denen sich die Absolventen während ihrer Zeit stellen mussten.
Die Feier auf Schloss Weinstein ist damit nicht nur das Ende eines Lebensabschnitts, sondern auch ein neuer Anfang. Wie dieser aussieht und wohin der Weg die BM2-Absolventen führt, ist ganz verschieden. Eines ist aber sicher. Das Rheintal hat einmal mehr ganze Arbeit geleistet und eine neue Generation für die Herausforderungen der modernen Welt fit gemacht. Das unterstreicht den Stellenwert des Chancentals in der nationalen Wirtschaft und die Wichtigkeit einer guten Bildung als Fundament unserer Gesellschaft.
rheintaler.ch / Bericht und Fotos: Fabian Alexander Meyer